Last Update:
17 Sep, 2015



Hier möchte ich euch zeigen, wie man aus 30 Jahre altem Spielzeug, einen echten Männertraum macht.
So wie auf dem Bild sah eines meiner Prachtexemplare aus, welches ich bei e-bay ersteigert hatte.
Natürlich fährt und lenkt so ein Auto nicht mehr.


Gut zu erkennen ist der ölige und ausgehärtete rechte Hinterreifen.
So etwas gehört natürlich neben die Strecke als Dekoration.
Neue Superreifen sowie fast alle anderen Ersatzteile gibt’s bei Kurt www.heisse-reifen.de ,ohne die geht gar nichts.

Also zunächst wird das Chassis in seine Einzelteile zerlegt.

Um Missverständnissen vorzubeugen habe ich hier eine Teileliste:

1 Vorderwagen
mit Führungshörnern

2 Hinterwagen

3 Vorderrad mit Achsschenkel

4 Hinterachse

5 Hinterachshalter

6 Lenkbrücke

7 Lenkfeder

8 Lenksegment

9 Kronrad

10 Motor (Lenkritzel fehlt) mit Ritzelkäfig




Vorder- und Hinterwagenwagen reinige ich mit warmen Wasser, Zahncreme (ja Zahncreme) und einer alten Zahnbürste
Alles andere , auch den kompletten Motor, lege ich in ein Waschbenzinbad um es von altem Öl und Fett zu befreien.
Auf meiner 140er Seite gibt’s noch eine detaillierte Reinigungs und Zusammenbau-Anleitung

http://www.servospeedway.de/Basteleien/Lenkbetrieb/endlich_Lenken/endlich_lenken.html

Nach dem Zusammenbau sollte das Chassis ungefähr so aussehen:


Hier ein Restaurationsbericht von Samuel Lange (Sammy), er hat einen M1 wieder auf Vordermann gebracht.
Die Texte neben den Bildern sind original Text, also nicht von mir.

So sah der Wagen vor der Grunderneuerung aus. Frontspoiler ausgebrochen, Karosseriehalterung vorne ausgebrochen, Hinterreifen vollständig ausgehärtet und stark ölig (der eine so stark, dass er einfach zerbrochen ist, beim Versuch ihn von der Felge zu lösen). Außerdem täuscht das Blitzlicht etwas über den insgesamt sehr stark verdrekckten Zustand der Karosserie hin.

Zunächst einmal durch Entfernen der Schrauben am Unterboden das Chassis von der Karosserie trennen. Anschließend alle zerlegbaren Einzelteile demontieren. Normalerweise löte ich auch den Motor vom Chassis ab, allerdings ist mein Lötkolben kaputt gegangen und so habe ich den Motor dran gelassen. Wenn das Chassis sehr stark verdreckt ist sollte man sich aber auf jeden Fall die Mühe machen und den Motor ganz entfernen.

Bei diesem Fahrzeug war relativ wenig Dreck vorhanden, dafür um so mehr Öl und Fett. Vor allem das Plastik des Fahrereinsatzes wird durch das Öl - und natürlich altersbedingt - sehr spröde und hart. Hier ist besondere VOrsicht beim Reinigen angesagt!

Zum Reinigen von Scheibe, Karosserie und Fahrereinsatz habe ich ein ein Scrubs-Reinigungstuch verwendet, das das Material nicht angreift und sehr gut Fette und Öle löst. Zum Reinigen der Feinen Karosseriestrukturen eignet sich ein Zahnstpcher oder ein Nagel, über den man das Reinigungstuch stülpt (Achtung: nicht das TUch durchstoßen und die Karosse verkratzen!). Sollten beim Fahrereinsatz Risse oder Abbrüche vorhanden sein, verwende ich zum Kleben Faller Modellbau-Platikkleber. Der löst das Material an den Klebekanten kurz an und stellt eine feste und leicht flexible Verbindung her. Bei der Karosserie und den Reinigungstüchern muss man etwas vorsichtig sein, wenn die Karosserie noch in sehr gutem Zustand ist, um keine minimalen Kratzspuren zu hinterlassen. Also bei guten Karosserien lieber ein weicheres Tuch verwenden.

So sollte die Karosserie nach dem Reinigen aussehen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht! Vorne habe ich noch einen kleinen Riss verschlossen mit Pattex Power Knete. Hier war einstmals die vordere Karosseriehalterung, die irgendwann mal abgebrochen ist.

Und hier habe ich dann gleich eine neue Halterung aufgeklebt. In diesem Fall passte eine Platik-Regal-Halterung optimal. Zum Befestigen einfach auf die Klebeknete drücken und dann SEHR GENAU JUSTIEREN, damit hinterher Chassis und Karosserie wieder perfekt passen.
 

Zusätzlich noch ein bisschen Power-Knete rungsrum, damit auch alles richtig hält. So sieht das Ergebnis aus.

Zunächst wurden hier wieder die Scheibe und der Fahrereinsatz eingeklebt mit SEHR WENIG Faller Modellbaukleber. Dann habe ich aus einem Plastikeimer einen passenden Streifen dür das fehlende Stück des Frontspoilers ausgeschitten und so lange mit dem Teppichmesser nachgeschnitten, bis es gepasst hat. Zur Befestigung eignet sich auch hier sehr gut die Pattex Power Knete (von innen aufgetragen). Solange die Knete sich noch formen lässt den Spoiler perfekt ausrichten und dann aushärten lassen.

Währenddessen habe ich ALLE anderen Teile einem ausgiebigen Waschbenzinbad im Ultraschallgerät unterzogen. Das löst den meisten Schmutz. (Ausnahme: das hintere Chassis-Teil ohne Motor habe ich lediglich unter warmem Wasser mit Zahnbürste und Zahnpasta bearbeitet und anschliessend gut gespült). Hartnäckige Reste (meistens Haare oder Fusseln an den Achsen) habe ich schon vorher mit einem Messerchen und einer Pinzette entfernt. NICHT VERGESSEN dem Motor später vor dem Zusammenbau auf beiden Seiten einen WINZIGEN Tropfen Öl zu spendieren. Ich verwende harzfreies Nähmaschienenöl. Und wie gesagt: EXTREM SPARSAM DAMIT UMGEHEN!

Der Spoiler und die Chassishalterung sind ausgehärtet und das Chassis bereits wieder vollständig zusammengesetzt. Außerdem habe ich gleich noch ein paar Ortmann Hinterreifen aufgezogen und für vorne passende O-Ringe, die ein super Reifen Ersatz sind (danke Micha!).

Noch neue Schleifer drauf und fertig. Hier sieht man auch die Verklebung des Frontspoilers von innen. Um das ganze zu perfektionieren könnte man jetzt noch die Knete innen glattschleifen und den Spoiler von außen mit Feinspachtel glätten, schleifen und neu lackieren. Vielleicht mache ich das irgendwann noch.
 

Auf gehts zur Testrunde! Fährt sich übrigens hervorragend!